Da es sehr zeitaufwendig ist, wird das Warmlackverfahren mit Leinöllacken heute nur noch selten angewandt. In den meisten Fällen wird Lackleder im Kaltlackverfahren hergestellt. Dabei wird das Leder nach dem Imprägnieren und dem Schleifen zunächst mit einer farbigen Grundierung versehen. Im Anschluss wird auf die Oberfläche ein PU-Lack oder eine spiegelglatte Folie aufgebracht. Ein Vorteil von im Kaltlackverfahren hergestelltem Lackleder: Es ist weniger empfindlich gegenüber Temperaturunterschieden.
Eine Alternative zu Lackleder ist Knautschlackleder. Es besitzt auch eine glänzende Oberfläche, ist im Unterschied zur klassischen Variante aber nicht komplett glatt. In die Oberfläche des Leders beziehungsweise in die Lackfolie werden Falten gepresst, wodurch es eine geknautschte Optik erhält. Knautschlackleder ist etwas geschmeidiger als Leder mit hochglänzender Lackschicht.
Aufgrund seiner versiegelten Oberfläche ist Lackleder wasserdicht und einfach zu reinigen. Staub und Fingerabdrücke entfernst Du einfach mit einem weichen Baumwolltuch. Hilft das nicht, kannst Du das Tuch auch leicht anfeuchten. Auf Bürsten und andere grobe Reinigungshelfer solltest Du allerdings verzichten, denn sie beschädigen die Lackschicht und hinterlassen Kratzer. Auch von herkömmlichen Pflegemitteln ist abzuraten. Sie verursachen meist Schlieren oder greifen die Oberfläche an und machen das Leder stumpf. Aus diesem Grund solltest Du nur spezielle Reinigungs- und Pflegemittel für Lackleder verwenden. Das gilt auch für Imprägniersprays. Die meisten Produkte enthalten Lösungsmittel, die die Lackschicht beschädigen. Da Lackleder leicht Farbstoffe aufnimmt, solltest Du Taschen und Schuhe separat aufbewahren, wenn Du sie gerade nicht trägst. Verwahre Sie in einem Stoffbeutel und verhindere, dass sie mit anderen Lackleder-Oberflächen und spitzen Gegenständen in Kontakt kommen.